Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren
Die Rückkehr der Sommerboten und wie sie unterstützt werden können
Ein Sprichwort lautet: „Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren.“ Schwalben waren hierzulande einst als Glückbringer und Beschützer des Hauses verehrt. Doch Schwalben schützen die Menschen im Sommer auch vor Mücken- und Blattlausplagen. Zudem zeigen sie durch ihre Anwesenheit auf, dass sich die umgebende Natur noch in einem relativ guten Zustand befindet, dass Nahrung und Nistmaterial vorhanden sind und grundlegende ökologische Prozesse funktionieren.
Leider wurden Schwalben immer seltener – in Europa, in Deutschland und auch in Karlsruhe. Die letzten Vorkommen in den dörflichen Randbereichen der Stadt, in Rheinnähe oder in den Höhenstadtteilen dünnen sich drastisch aus. Das hat verschiedene Ursachen, doch der Hauptgrund ist der zunehmende Verlust an geeigneten Nistmöglichkeiten. Viele Nester werden heruntergeschlagen, weil die Hausbesitzerinnen und -besitzer sich am Kot stören, andere werden im Zuge von Renovierungen und Sanierungen beseitigt. Was viele nicht wissen: Menschen, die Nester (auch wenn die Schwalben nicht anwesend sind) ersatzlos entfernen, machen sich strafbar. Dabei gibt es Lösungen, beispielsweise Kotbrettchen, die die Fassaden schützen sowie Kunstnester, die Renovierungen in geeigneten Zeiträumen ermöglichen.
Das Mehlschwalbenprojekt der Stadt Karlsruhe
Das Mehlschwalbenprojekt der Stadt Karlsruhe hilft Hausbewohnerinnen und Hausbewohnern bei der Anbringung von künstlichen Nisthilfen für Mehlschwalben sowie Kotbrettern. Die Stadt Karlsruhe übernimmt dabei die Kosten für Kunstnester, Kotbretter sowie deren Anbringung durch Handwerker. Gerne können im Gegenzug bis zu 20 Euro an die Artenschutzstiftung des Karlsruher Zoos gespendet werden. Mehlschwalben sind sehr standorttreu und brüten an ihrem Geburtsort, Geburtshaus oder sogar Geburtsnest. Das Mehlschwalbenprojekt trägt zur Unterstützung und zum Erhalt lokaler Mehlschwalben-Populationen bei.
Der Umwelt- und Arbeitsschutz und der Naturschutzbund (NABU) beraten gerne und helfen mit Informationen über Mehlschwalben und das Projekt oder über künstliche Nist- und Installationsmöglichkeiten am Haus weiter.
Weitere Informationen zu den Schwalben und zu den anderen Tierarten, wie Amphibien, Fledermäuse, oder Mauerseglern und weiteren Tierarten lest ihr auf der Seite der Stadt Karlsruhe zum Thema Artenschutz.
(Titelbild: Mehlschwalbe beim Füttern eines Jungtieres in einer künstlichen Nisthilfe © Rüdiger Grau)