Verfall trotz Beschluss
Was wurde aus den Versprechen für das Rheinstrandbad und die Gaststätte Rappenwört?
Karlsruhe – Im Jahr 2020 wurden im Karlsruher Gemeinderat ambitionierte Pläne für das Rheinstrandbad Rappenwört beschlossen: Die Attraktivität des weitläufigen Erholungsareals sollte durch gezielte Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen gesteigert werden. Im städtischen Haushalt 2021 wurden dafür entsprechende Mittel bewilligt. Doch fünf Jahre später scheint von den einstigen Vorhaben kaum etwas umgesetzt – zumindest im zentralen Eingangsbereich des Geländes.
Versprechen auf dem Papier
Konkret geplant waren die umfassende Modernisierung des Kassen- und Eingangsbereichs sowie die Sanierung der Umkleidekabinen. Auch die Gaststätte Rappenwört, ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem Jahr 1929, sollte generalsaniert und wieder einer gastronomischen Nutzung zugeführt werden. Die Sanierung der Gaststätte gilt als zentrales Element im Gesamtkonzept, denn sie liegt direkt links vom Eingangsbereich des Freibads – und prägt damit maßgeblich den ersten Eindruck der Besucherinnen und Besucher.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Während in Teilbereichen des Bades – etwa bei den neuen Online-Ticket – Anpassungen erkennbar sind, bleibt das große Ganze hinter den gesamten Vorhaben zurück. Besonders auffällig: Die Gaststätte Rappenwört befindet sich weiterhin in einem markanten maroden Zustand. Ein Bauzaun schützt das gesamte Gelände des Gaststättenbereichs.
Die versprochene Generalsanierung? Bisher nicht sichtbar. Die Umkleiden? Kaum verändert. Der Eingangsbereich? Trotz kleinerer Modernisierungsschritte weit entfernt von einem zeitgemäßen Erscheinungsbild.
Verlorene Zeit?
Fünf Jahre nach dem politischen Beschluss stellt sich die Frage: Gelten die Worte von damals heute nicht mehr? Warum werden die bewilligten Haushaltsmittel offenbar nicht konsequent für die angekündigten Maßnahmen verwendet? Und wie lange soll das historisch bedeutsame Gebäude der Gaststätte Rappenwört noch als Bauzäune umgebene Ruine im Landschaftsschutzgebiet stehen bleiben?
Was bleibt, ist der Eindruck einer verpassten Chance – und ein wachsender Unmut bei den Menschen, denen das Rheinstrandbad und sein Umfeld am Herzen liegen.