Schloss Augustenburg: Ein historisches Juwel in Grötzingen vor dem Verfall?
2024 liegt das Schloss Augustenburg seit sechs Jahre verlassen, wie in einem Dornröschenschlaf in Grötzingen. Die Treppen sind mit Efeu zugewachsen, der Hof, in dem früher man nur noch vermuten kann, dass wahrscheinlich schöne Feste gefeiert wurden, ist von Unkraut zugewuchert.

Das Schloss Augustenburg war früher die Residenz des Markgrafen Friedrich Magnus, seiner Ehefrau Augusta Maria von Schleswig Holstein Gottorf, den Eltern von Karl III. Wilhelm, dem Gründer der Stadt Karlsruhe.
Schloss Augustenburg ist das älteste Schloss – Gebäude des Markgrafen von Baden – Durlach und mit über 500 Jahren Geschichte noch fast in seinem Original – Zustand.
Gebaut wurde die Augustenburg im 10. Jahrhundert als Pfründehaus, einem Art Haus für Geistliche. Der Markgraf Christof I. von Baden (regierte von 1475 – 1515) erwarb das Haus und baute es zu einem fürstlichen Wohnhaus um.
Markgraf Karl II. von Baden-Durlach (regierte von 1553 – 1557) erweiterte das Gebäude mit Anbauten zu einem Schloss.
Das Schloss Augustenburg bekam seinen Namen von Augusta Maria von Schleswig Holstein Gottorf, der Mutter von Karl III. Wilhelm, dem Gründer der Stadt Karlsruhe. Augusta Maria war die Ehefrau von Friedrich Magnus von Baden-Durlach. Ab 1689 war die Augustenburg übergangsweise die Residenz der Markgrafen, da die Karlsburg 1689 zerstört wurde.
Kennt man die Schloss – Gebäude in Karlsruhe, in Ettlingen, in Rastatt, oder in Bretten, wundert man sich über den sanierungsbedürftigen Zustand von der gesamten Fläche rund um das historische Gebäude von Schloss Augustenburg.
Fragwürdig ist, weshalb das älteste Schlossgebäude des Markgrafen von Baden – Durlach mit historischem Wert zu einer Ruine verfallen lassen wird und weshalb auf der anderen Seite sich um Schlossgebäude gekümmert wird diese Instandgehalten werden und bei denen die Schlossgärten so wundervoll erhalten werden, wie in Karlsruhe, oder anderen Städten, die im zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder neu aufgebaut wurden.
Vor dem Schlossgebäude der Augustenburg ist eine ehemalige Gaststätte, die ebenso leer steht.
Seit 2019 ist zu lesen, das sich bald etwas ändern wird. Dieses bald ist inzwischen fünf Jahre her und es ist sehr wenig passiert. Das Grundstück hinter dem Schloss gleicht einer Geröllfläche aus Kies, Sand und Steinen. Es ist erschreckend und traurig zu sehen, wie ein früher so ansehnliches historisches Gebäude, das 1962, vor 62 Jahren grundlegend saniert wurde, so sinnlos ungenutzt und unbewohnt stehen gelassen wird.

Bis 1980 wurde einer der Gebäudeflügel abgerissen. Dieser Flügel muss nach Informationen auf der Seite der Denkmalschutzbehörde wieder aufgebaut werden. Die Baugenehmigung dafür liegen dem Regierungspräsidium vor.
Im Sommer 1979 eröffnete im Schloss Augustenburg ein Gesundheitszentrum mit Sauna und Hotel – Restaurant. Nur drei Jahre später, 1982 schloss das Hotel – Restaurant seinen Betrieb wieder.
1987 wurde Herbert Hillebrand der nächste Besitzer der Augustenburg. Er renovierte das Schloss und verkaufte es ein Jahr später, 1988 an zwei schwedische Privatleute. Die neuen Besitzer schlossen einen 20-jährigen Pachtvertrag mit der GSD Gesellschaft für soziale Dienstleistungen, die ein Altenheim in der Augustenburg betrieben.
2015 gab es Umbaupläne des Schloss Augustenburg, die bis heute nicht umgesetzt wurden. Im Juli 2022 gab der aktuelle Eigentümer von Schloss Augustenburg, der französische Pflegheimbetreiber Orpea bekannt, das Gelände und die Gebäude zu verkaufen. Seit 2024 hat sich der Pflegheimbetreiber Orpea in Emeis umbenannt.
Schaut man durch das Tor von der Kirchstraße aus in den Innenhof der Augustenburg ist auf der rechten Seite ein Haus, das früher das Torwächterhaus war. Es ist heute noch bewohnt.

2021 ist zu lesen, dass das Schloss Augustenburg zu verfallen drohe. Drei Jahre später ist immer noch nichts geschehen. 2021 war noch der Pflegeheimbetreiber Orpea Eigentümer von Schloss Augustenburg.
Es ist auch zu lesen, das der weitere Bau von der historischen Stützmauer des Augustenbergs abhängen würde, da diese Stützmauer seit 2019 frei steht. Die historische Mauer des Augustenbergs wurde 1977 saniert und für die Standsicherheit konstruktiv verstärkt.
Es gab 2021 Umbaupläne von Schloss Augustenburg, bei denen der historische Gebäudebestand erhalten bleiben würde.
2022 zieht sich der Eigentümer und Pflegeheim – Betreiber Orpea zurück und er bietet Schloss Augustenburg zum Verkauf an.
Die Grötzinger Bürger sind immer mehr unzufrieden mit dem Zustand auf der gesamten Fläche rund um Schloss Augustenburg.
Dem Regierungspräsidium sollen zwei Umbaumaßnahmen vorliegen.
2023 möchte der Grötzinger Ortschaftsrat eine Internationale Kunststätte in Schloss Augustenburg eröffnen und Platz für Kultureinrichtungen schaffen. Wer 2024 Eigentümer von Schloss Augustenburg ist, ist noch unklar, ob es weiter zum Verkauf steht, oder bereits verkauft wurde.
Man darf gespannt sein, was umgebaut oder ob rund um das historische Schloss Augustenburg in den nächsten Jahren irgend etwas getan wird oder ob das Gebäude weiter verfallen lassen wird. Inzwischen steht das Gebäude sechs Jahre leer.
Mehr über das Schloss Augustenburg und ihrer Häuser- und Baugeschichte könnt ihr auf der Seite der Stadtgeschichte Karlsruhe nachlesen.