Projekt zum Hochwasserschutz am Rhein in Karlsruhe – sinnvoll oder notwendig
Ist ein so großer Eingriff in die Natur wirklich notwendig und bringt er das gewünschte Ergebnis?
Am Rhein bei Karlsruhe sollen beim Projekt „Hochwasserschutz Bellenkopf/Rappenwört“ des „Integrierten Rheinprogramm“ Rückhalteflächen gebaut werden, die bei Bedarf geflutet werden können. Diese eingedeichten Rückhalteflächen nennen sich Polder.
Das „integrierten Rheinprogramm“ ist ein Projekt, bei dem von Basel bis Mannheim 13 Rückhalteräume bereits gebaut wurden, oder deren Bau geplant sind. Bei Hochwasser entlang des Rheins soll das viele Wasser kontrolliert in die Rückhalteräume geleitet werden, um die an den Rhein anliegende Häuser von Gemeinden und Städten vor Hochwasser zu schützen.
Diese Polder werden in Karlsruhe gebaut, um die Häuser in Karlsruhe, die in der Nähe des Rheins sind, vor Schäden durch Hochwasser zu schützen. Dieses Projekt heißt Hochwasserschutz Bellenkopf – Rappenwört.
In Karlsruhe gibt es zum Schutz vor Hochwasser das Hafensperrtor, das bei einer Wasserstandhöhe von 7.50m heruntergelassen wird. Seit dem Bau des Hafensperrtor wurden in Karlsruhe keine Keller von Häusern mehr überschwemmt.
Bevor das Hafensperrtor in Karlsruhe bis 1987 fertig gebaut wurde, ist das Rheinwasser bei Hochwasser, je nach Hochwasser, bis zur Lameystraße in Mühlburg geflossen.
Entlang der Baustrecke zwischen Karlsruhe und Neuburgweier gibt es einige Bäume und Seen, die gefällt, oder zugeschüttet werden sollen, wegen dem Projekt Hochwasserschutz Bellenkopf – Rappenwört. Wird ein See zugeschüttet, muss als Ausgleichsfläche an einer anderen Stelle ein neuer See errichtet werden.
An der Haltestelle Altrheinbrücke steht eine Schwarzpappel, die über 100 Jahre alt ist und die gefällt werden soll. Im Volksmund nennt man sie auch Rentnerpappel (nicht weil sie gestützt wird). Früher saßen die Rentner unter dem Baum und haben Skat gespielt, oder sich unterhalten. Diese Pappel wird so lange wie möglich erhalten bleiben. Aufgrund des Bauvorhabens, da die Straßendecke angehoben werden muss, ist es nicht möglich die Schwarzpappel stehen zu lassen. Alle Informationen über das Bauvorhaben an der Altrheinbrücke gibt es auf der Seite des Regierungspräsidiums nachzulesen.
1651 war in Daxlanden der Ort überflutet und zerstörte viele Häuser, die wieder neu aufgebaut wurden. Von 1817 bis 1876 fand die Rheinbegradigung durch den Ingenieur Johann Gottfried Tulla statt, die heute teilweise umstritten ist.
Es sollen bei diesem Projekt „Hochwasserschutz Bellenkopf – Rappenwört“ Pumpwerk – Anlagen in das dafür vorgesehene Gebiet in den Rheinauen gebaut werden, um bei einem hohen Grundwasserspiegel dafür zu sorgen, dass das Wasser über die Pumpen in weitere Drainagen und Teiche weiter geleitet werden und damit die Keller der Häuser vor Wasser geschützt werden sollen.
Der Rheinauen – Wald in Rappenwört ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, mit einer beeindruckenden Natur- und Artenvielfalt, zum Wandern und Rad fahren für Naturfans, in das durch das Projekt „Hochwasserschutz Bellenkopf – Rappenwört“ eingegriffen wird, aber auch gleichzeitig dient das Projekt den Rheinauen, um die Rheinauen mit ihrer Arten- und Pflanzenvielfalt zu erhalten.
Von Freistett bei Achern bis Hügelsheim, wurden bis 2005 Polder gebaut, zum Schutz vor Hochwasser, die bis heute bei keinem Hochwasser geflutet werden mussten. Inzwischen gibt es dort eine so große Natur- und Artenvielfalt, das bei Hochwasser die Polder nicht mehr geflutet werden dürfen.
Alle Informationen um das Projekt, dem Bau der Rückhalteflächen in Bellenkopf/Rappenwört sind auf der Seite des Regierungspräsidiums, mit vielen weiteren einzelnen Seiten, wie der Planung, dem Umbau der Herrmann-Schneider-Allee an der Altrheinbrücke, oder dem Naturpark Rappenwört nachzulesen.