Kürzungspläne bedrohen Karlsruher Kulturszene
Kundgebung am Dienstag, 22. Juli gegen die Sparpläne
Die freie Kulturszene in Karlsruhe steht vor großen Herausforderungen. Wie der Kulturring Karlsruhe mitteilt, könnten zehn von insgesamt 21 geförderten Einrichtungen aufgrund geplanter Haushaltskürzungen der Stadt in ihrer Existenz bedroht sein. Die Auswirkungen würden nicht nur die Kulturschaffenden selbst, sondern auch das kulturelle Leben der Stadt spürbar treffen.
Aktuell besuchen jährlich rund 400.000 Menschen Veranstaltungen, Ausstellungen und Aufführungen der freien Szene. Dennoch fließen laut Kulturring lediglich knapp drei Prozent des städtischen Kulturetats in diesen Bereich. Von insgesamt 63,1 Millionen Euro, die Karlsruhe für Kultur aufwendet, stehen dem Kulturring 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.
Besonders kritisch sieht der Kulturring die geplante pauschale Kürzung von zehn Prozent, die nach eigenen Angaben eine Kürzung von 160.000 Euro bedeuten würde. Diese Summe würde bereits das Aus für mindestens sieben Einrichtungen bedeuten, darunter KOHI, Sau e.V., das Sandkorn, tanzareal, dokka, das Filmboard und die Kinemathek. Die Verteilung der städtischen Fördergelder sei zudem stark zugunsten großer Institutionen wie des Staatstheaters, des ZKM und der Volkshochschule verschoben – sie erhalten rund 90 Prozent der Mittel.
Auf der Website www.gehtsnochkarlsruhe.de informiert der Kulturring ausführlich über Zahlen, Strukturen und Konsequenzen der Kürzungen. Dort machen die Akteurinnen und Akteure auch deutlich, was auf dem Spiel steht: Vielfalt, Teilhabe, kulturelle Bildung und demokratische Kulturarbeit, die von vielen kleineren Einrichtungen geleistet wird.
Der Kulturring ruft den Karlsruher Gemeinderat auf, die Kürzungspläne zu überdenken – und stattdessen den Kulturring künftig mit 1,3 Millionen Euro zusätzlich zu fördern. Ziel sei es, die nachhaltige Entwicklung der freien Szene zu sichern und die kulturelle Vielfalt der Stadt zu erhalten.
Am Dienstag, 22. Juli findet ab 14.45 Uhr eine Kundgebung gegen die Sparpläne auf dem Karlsruher Marktplatz statt.
Weitere Informationen lest ihr auf der Webseite des Kulturring Karlsruhe.