Korken in den Müll? Bitte Nicht!
Warum Naturkork ein kleines Recycling-Wunder ist – und wie du ganz einfach mithelfen kannst
Ob zu einem Glas Wein am Abend oder bei der festlichen Tafel – Naturkorken begegnen uns öfter, als wir denken. Doch während der edle Tropfen genossen wird, landet der Korken allzu häufig im Restmüll oder sogar im Biomüll und da gehören Korken nicht hin. Das ist schade, denn: Kork ist ein echter Schatz der Natur – und viel zu wertvoll für die Tonne!
Vom Mittelmeer nach Baden – ein langer Weg
Naturkork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die vor allem im Mittelmeerraum wächst – etwa in Südportugal oder Südspanien. Diese Bäume sind wahre Überlebenskünstler: Ihre dicke Rinde schützt sie vor Hitze und Trockenheit. Doch Kork wächst nur langsam. Bis aus einem Baum erstmals Kork gewonnen werden kann, vergehen zwischen 50 und 60 Jahre. Und das Beste: Die Bäume werden beim Ernten nicht gefällt. Die Rinde wächst immer wieder nach.
Kork ist mehr als nur ein Flaschenverschluss
Naturkork ist nicht nur nachwachsend, sondern auch äußerst vielseitig. Er ist wasserabweisend, elastisch, schwer entflammbar und ein hervorragender Wärme- und Schallschutz. Deshalb eignet er sich perfekt für Recyclingprodukte wie Dämmmaterial, Fußböden, Dekoartikel, Sportbeläge oder sogar Modeaccessoires. Die Zeiten, in denen der Korken nach dem Öffnen der Flasche seine Bestimmung erfüllt hatte, sind also längst vorbei!
Sammeln, aber richtig
Wer Korken recyceln möchte, sollte ein paar Dinge beachten. Plastiktüten und luftdichte Behälter sind tabu, denn darin schimmeln die Korken schnell – und sind dann nicht mehr verwertbar. Besser ist es, sie trocken und offen zu sammeln, beispielsweise in einem Stoffbeutel oder Karton.
Recycling mit Herz – das Projekt in Kork bei Kehl
Schon seit 1991 werden Naturkorken in der badischen Ortschaft Kork bei Kehl gesammelt und recycelt – ursprünglich gestartet von den Hanauerland Werkstätten. Ziel war es nicht nur, das Müllaufkommen zu verringern und den Raubbau an Korkeichen einzudämmen, sondern auch Menschen mit Behinderung eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten. Seit 2014 führt die Diakonie Kork dieses Projekt mit viel Engagement weiter.
Hier entstehen aus den gesammelten Korken umweltfreundliche Produkte, wie zum Beispiel Dämmstoffgranulat und Leichtlehm-Baustoffe – regional verarbeitet, mit kurzen Transportwegen und großem Umweltvorteil.
Ein kleiner Korken mit großer Wirkung
Also: Beim nächsten Korken nicht achtlos zur Tonne greifen, sondern ans Recycling denken! Damit verlängert sich nicht nur der Lebenszyklus eines kleinen Naturprodukts, sondern du leistest auch einen Beitrag zu Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und sozialem Miteinander.
Kork ist nicht einfach Müll – Kork ist Kreislauf, Kultur und Klimaschutz in einem. Und jeder Korken zählt!
Euch interessiert wo ihr in Karlsruhe, Durlach oder Ettlingen eure gesammelten Korken abgeben könnt?
Diese Sammelstellen in Karlsruhe, Durlach und Ettlingen nehmen Korken an:
📍 im BUZO Umweltzentrum Karlstraße 9. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag & Mittwoch von 16 bis 19 Uhr, Donnerstag von 9 bis 12 Uhr
📍 bei Alnatura
– in der Innenstadt, beim Europaplatz in der Douglasstraße 28,
– in der Weststadt, in der Sophienstraße 139,
– in der Südstadt, in der Ludwig-Erhard-Allee 14
– in der Oststadt, in der Käppelestraße 5
– in Ettlingen in der Schöllbronner Straße 21
📍 Wertstoffhöfe in Karlsruhe
📍 Bei den Korksammelwettbewerben der Abfallwirtschaftsbetriebe des Landkreises Karlsruhe
📍 in Durlach das Staatsweingut Durlach