EFFEKTE-Wissenschafts – reihe: Auf der Spur von Atomen
Am letzten Wissenschaftsdienstag geben Nuklearforscher Einblick in ihre geheimnisvolle Welt
Beim letzten Wissenschaftsdienstag der EFFEKTE-Wissenschaftsreihe in diesem Jahr dreht sich alles um die Kernforschung. Unterstützt von einem Roboter und modernster Messtechnik erhalten die Besucherinnen und Besucher am 3. Dezember unter anderem die Möglichkeit, sich in natürlichen Materialien selbst auf Strahlensuche zu begeben. Beginn ist um 19:30 Uhr im TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum am Kronenplatz. Der Eintritt ist kostenfrei.
Karlsruher Nuklidkarte
Sie trägt den Namen der Fächerstadt im Titel und bietet einen einzigartigen Überblick über den aktuellen Wissensstand in der Kernforschung: die Karlsruher Nuklidkarte. Sie stellt sämtliche bekannten Isotope aller Elemente, die dazugehörigen radioaktiven Eigenschaften sowie weitere nützliche Daten dar. Die Nuklidkarte kommt weltweit in Schulen, Universitäten, und bei Forschenden zum Einsatz und ist neben dem Periodensystem der Elemente eine wichtige Zutat für nuklearwissenschaftliche Untersuchungen und Publikationen, aber auch für Schulbücher. Beim Wissenschaftsdienstag wird sie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission vorgestellt.
Kernforschung ist nötiger denn je, beispielsweise in der Entwicklung von neuen Krebstherapien. Auch hierbei kann die Nuklidkarte hilfreich sein, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des JRC aufzeigen werden.
Konkret geht es um den Einsatz von alphastrahlenden Elementen, die Krebszellen effektiv zerstören und gleichzeitig gesundes Gewebe schonen. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf einer Teppichversion der Nuklidkarte bewegen, zu den unterschiedlichen Nukliden spazieren und mehr über die neue Krebstherapie und andere interessante Anwendungen erfahren. Außerdem gibt es ein Quiz über natürliche und menschengemachte Radioaktivität.
Die Welt der Atomdetektive
Im letzten Vortrag des Abends können die Besucherinnen und Besucher dann in die geheimnisvolle Welt der Atomdetektive eintauchen. Hier geht es um nukleare Forensik, also der Frage danach, woher radioaktives Material stammt, das bei Fällen von Atomschmuggel sichergestellt wurde.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am JRC kontrollieren unter anderem den Atomwaffensperrvertrag. Hierbei beschäftigen sie sich damit, wie vermieden wird, dass spaltbares Material wie Uran und Plutonium, das zum Bau von Atomwaffen benötigt wird, in falsche Hände gerät. Im Rahmen der Veranstaltung zeigen sie daher auch auf, wie man einer illegalen Urananreicherung auf die Spur kommen kann.
Mit von der Partie an diesem Abend sind Dr. Alice Seibert, Spezialistin für Kern- und Radiochemie, Dr. Frank Bruchertseifer, der seit vielen Jahren im Bereich der Tumortherapie forscht, Dr. Zsolt Soti, verantwortlich für die Aktualisierung der Nuklidkarte, Dr. Klaus Mayer, Leiter des Referats für die Kontrolle des Kernmaterials und nukleare Sicherheit sowie Dr. Janos Bagi vom Trainingszentrum für nukleare Sicherheit. Alle Rednerinnen und Redner kommen vom JRC.
EFFEKTE
Veranstaltet wird die Wissenschaftsreihe EFFEKTE unter dem Titel „Freiheit im Wandel — Chancen und Risiken“ vom Wissenschaftsbüro der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe. Immer am „Wissenschaftsdienstag“ präsentieren sich einmal im Monat Karlsruher Hochschul- und Forschungseinrichtungen und geben Einblick in ihre Forschung. Die Vortragsreihe steht in Anlehnung an das Wissenschaftsjahr 2024 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Motto „Freiheit“. Weitere Informationen zur Wissenschaftsreihe EFFEKTE unter www.effekte-karlsruhe.de.
(Titelbild: Sicherung von radioaktivem Beweismaterial © Joint Research Centre)