Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus
Weshalb Meldungen jetzt besonders wichtig sind
Sie ist kleiner als die heimische Hornisse, deutlich aggressiver gegenüber anderen Insekten – und breitet sich seit Jahren weiter in Baden-Württemberg aus: die Asiatische Hornisse. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Vespa velutina nigrithorax.
Seit 2014 wird sie immer häufiger im Südwesten Deutschlands gesichtet – auch in Bäumen, wo sie ihre auffälligen Nester baut. Fachleute schlagen Alarm, denn diese invasive Art stellt eine ernsthafte Gefahr für heimische Tierarten, die Imkerei sowie für Obst- und Weinanbau dar.
Was bedeutet eigentlich „invasive Art“?
Als invasive Art bezeichnet man Tiere oder Pflanzen, die ursprünglich nicht aus unserer Region stammen, sich hier aber stark vermehren und dabei heimische Arten verdrängen. Genau das passiert bei der Asiatischen Hornisse: Sie hat hier kaum natürliche Feinde, breitet sich schnell aus und stört empfindliche ökologische Gleichgewichte.
Warum ist die Asiatische Hornisse so problematisch?
Die Asiatische Hornisse ernährt sich vor allem von Insekten, darunter auch Honigbienen, die für unser Ökosystem und die Bestäubung extrem wichtig sind. Zusätzlich frisst sie Obst und Trauben, was erhebliche Schäden für den Obst- und Weinbau verursachen kann. Damit bedroht sie nicht nur die Biodiversität, sondern auch ganze Wirtschaftszweige. Auch für die öffentliche Gesundheit stellt sie ein Risiko dar, da ihre Stiche schmerzhaft sein können – besonders bei Nestnähe.
Nester in Bäumen – bitte nicht selbst entfernen
Die Nester der Asiatischen Hornisse befinden sich häufig hoch in Bäumen. Sie dürfen keinesfalls eigenständig entfernt werden, da dies gefährlich ist. Stattdessen gilt: Beobachtungen immer melden! Nur so kann die weitere Ausbreitung gebremst werden.
Wo werden Sichtungen und Nester gemeldet?
In Baden-Württemberg werden alle Meldungen zentral koordiniert durch die Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim.
Sichtungen und Nester sollen ausschließlich über die offizielle Meldeplattform Asiatische Hornisse gemeldet werden. Bei bestätigten Nestern wird dann eine Liste ausgebildeter Nestentferner genutzt, die fachgerecht und sicher tätig werden können. Aktuell sind solche qualifizierten Fachkräfte noch Mangelware.
Was unternimmt das Land Baden-Württemberg?
Die Landesregierung setzt auf ein umfassendes Maßnahmenpaket:
- Professionelle Nestentfernungen
- Ausbildung neuer Nestentferner
- Schulungen für Imkerinnen und Imker
Ziel ist es, die weitere Ausbreitung so weit wie möglich zu verlangsamen und Schäden für Natur, Landwirtschaft und Menschen zu minimieren.
Wichtige Tipps für Imkerinnen und Imker
Für die Imkerei ist die Asiatische Hornisse eine besondere Bedrohung. Fachstellen empfehlen insbesondere:
- Jungköniginnen mit der Locktopf-Methode abfangen
- Betroffene Bienenvölker beim Bienengesundheitsdienst melden
- Schutzmaßnahmen an den Bienenkästen anbringen, um Angriffe zu verringern
Auf diesen Webseiten lest ihr weitere Informationen, wie Lebensweise, Aussehen, Verbreitung usw. zur asiatischen Hornisse:
Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Über diese Webseiten könnt ihr Fundorte der asiatischen Hornisse und ihren Nestern melden:
Meldeplattform der Universität Hohenheim
Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg