ADFC-Fahrrad-klimatest: Karlsruhe wieder in den Top drei
Gesamtnote leicht verbessert und deutlich über dem Durchschnitt anderer Städte
Im Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) gelang Karlsruhe erneut der Sprung auf das Siegertreppchen. Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse nahm Bürgermeister Dr. Martin Lenz gestern in Berlin von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder die Auszeichnung für den dritten Platz in der Kategorie „Großstädte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern“ entgegen. Unter den insgesamt 25 teilnehmenden Städte in dieser Größenklasse musste sich Karlsruhe (Note 3,05) lediglich Münster (2,97) und Freiburg (3,03) geschlagen geben.
„Verantwortung für Klimaschutz zeigen“
Bürgermeister Lenz freut sich über das wiederholt gute Abschneiden und kommentierte bei der Preisverleihung: „Ich freue mich über die Bronzemedaille, es ist keine Selbstverständlichkeit über Jahre hinweg zur Spitze Deutschland zu gehören, was die Förderung des Radverkehrs anbelangt. Dies ist ein Verdienst der Bürgerinnen und Bürger, die in Zeiten sozialökologischer Transformation Verantwortung für den Klimaschutz zeigen“.
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup wertet das Resultat als Bestätigung für den von der Stadtverwaltung eingeschlagenen Kurs: „Seit vielen Jahren hat sich Karlsruhe in den Top drei der Fahrradhauptstädte Deutschlands erfolgreich etabliert. Wir sehen das Ergebnis als Rückendeckung für eine Politik der klimafreundlichen Mobilität. Wir werden nun gezielt dort nachsteuern, wo die Radlerinnen und Radler aus der Fächerstadt offensichtlich noch Handlungsbedarf sehen. Das Resultat von 3,05 bedeutet in der Schule „befriedigend“. Wir wurden zwar in die Spitzengruppe gewählt, erkennen aber, dass es noch viel Luft nach oben gibt. Unser Anspruch ist, nicht nur in einzelnen Merkmalen, sondern auch im Durchschnitt „gut“ zu werden. Die Detailergebnisse liefern uns wertvolle Hinweise, wo wir in den nächsten beiden Jahren gezielt nachsteuern müssen.“
Interkommunale Zusammenarbeit wichtig
Wie wichtig das Thema Radverkehr in der Fächerstadt ist, unterstreicht die hohe Zahl der Teilnehmenden bei der Befragung durch den ADFC. Insgesamt hatten gab es 2.113 Bewertungen, zusammen mit Karlsruhe verzeichneten bundesweit nur fünf weitere Städte mehr als 2000 Abstimmende.
Darüber hinaus sendet die Stadt Karlsruhe Glückwünsche an die Adresse der Nachbarstadt Ettlingen, die mit einer deutlich verbesserten Durchschnittsnote erneut auf Rang drei in der Kategorie „Städte zwischen 20.000 und 50.000 Einwohner“ landete. „Auch darauf werden wir aufbauen“, sagt OB Mentrup, „denn die interkommunale Zusammenarbeit spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung des Radverkehrs – auch um Pendlerinnen und Pendler aufs Rad zu holen“. Konkret arbeiten die beiden Nachbarstädte bereits gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe an den Planungen für eine Radschnellverbindung, die 2029 in Betrieb gehen könnte. Eine weitere Radschnellverbindung soll zudem auf direktem Weg nach Rastatt führen.
Bundesdurchschnitt weist leicht nach oben – Karlsruhe bleibt gleich
Mit der Gesamtnote 3,0 erzielte Karlsruhe annähernd das gleiche Ergebnis wie beim letzten Klimatest vor zwei Jahren (3,1). Damit liegt die Fächerstadt deutlich über dem Gesamtschnitt von 3,9.
Karlsruhe konnte besonders bei den Merkmalen „Öffnung der Einbahnstraßen in Gegenrichtung“ (1,8) und der „Erreichbarkeit des Stadtzentrums“ (1,9) punkten. Auch das Fahrradverleihsystem (2,1) kam gut an.
Besonderen Nachholbedarf sehen die Karlsruherinnen und Karlsruher bei Falschparkerkontrollen auf Radwegen (4,3), Fahrraddiebstahl (4,1) und der Führung an Baustellen (3,9).
1.047 Städte und Gemeinden mit dabei
Über 210.000 Zweiradfans hatten ihre Stimme abgegeben, davon gut 2.100 in Karlsruhe. Die Gesamtzahl der teilnehmenden Kommunen lag bei insgesamt 1.047 Städte und Gemeinden. In dem Online-Fragebogen konnten 27 verschiedene Aspekte bewertet werden, von der Radverkehrsinfrastruktur über (subjektive) Sicherheit bis hin zu Serviceeinrichtungen. Unterm Strich zeigt sich die Stimmung der Radler in Karlsruhe besser als in den meisten anderen Städten. Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass Radfahren in Karlsruhe Spaß macht. Im Schnitt der Ortsgrößenklasse gab es die Note 3,6, die Karlsruherinnen und Karlsruher vergaben hier eine hier eine 2,5.
(Titelbild: Bürgermeister Dr. Martin Lenz nimmt die Auszeichnung für den dritten Platz beim Fahrradklimatest vom ADFC-Bundesvorsitzenden Frank Masurat entgegen. © ADFC | Dirk Michael Deckbar)