Wie geht es Kap? Karlsruher Eisbär erholt sich langsam
Tierarzt und Zoo-Direktor zeigen sich vorsichtig optimistisch
Seit Ende Mai war es still geworden um Eisbär Kap im Zoo Karlsruhe. Der 24-jährige Bär, einer der ältesten Eisbärmännchen im europäischen Erhaltungszuchtprogramm, hatte plötzlich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Besucher, die ihn sonst regelmäßig in der großzügigen Außenanlage beobachten konnten, suchten ihn vergebens: Kap war hinter den Kulissen, im Innenbereich des Zoos.
Dort wird er seither regelmäßig medizinisch überwacht. Die Pfleger geben alles, damit es ihm an nichts fehlt. An heißen Tagen steht ihm sogar ein sogenanntes „Eisbett“ zur Verfügung – ein angenehm gekühlter Rückzugsort, der dem arktischen Klima nachempfunden ist und für ein wenig Komfort sorgt.
Zoo-Tierarzt Dr. Marco Roller schätzt den Zustand des Bären heute vorsichtig positiv ein: „Kap ist auf einem guten Weg“, sagt er. Die zurückliegenden Untersuchungen, darunter eine Narkose, seien für ein Tier in diesem Alter eine Herausforderung gewesen. Noch immer ist unklar, was genau Kap geschwächt hat. Doch es gibt Fortschritte: Er frisst gut, ist ansprechbar – und auch wenn er aktuell viel liegt und deutlich ruhiger wirkt als noch vor wenigen Monaten, lässt das Team im Zoo Karlsruhe keinen Zweifel daran, dass sie gemeinsam mit Kap auf Besserung hoffen.
© Daniela Christ
Auch Zoo-Direktor Dr. Matthias Reinschmidt zeigt sich zuversichtlich: „Wir sind optimistisch, dass Kap wieder auf die Beine kommt.“ Sobald es ihm besser geht, wird Kap wieder ins Außengehege zurückkehren – allerdings in die kleinere Anlage, die bisher Eisbärin Nuka und ihr Jungtier MiKa bewohnten. Dieses Gehege bietet Kap mehr Ruhe, weniger Trubel und er kann sich jederzeit in die Innenanlage zurück ziehen.
Dass die sommerliche Hitze zusätzlich an ihm genagt hat, ist gut möglich. Eisbären sind an kühle Temperaturen angepasst – Hitzetage wie in den letzten Wochen setzen ihnen spürbar zu. Umso wichtiger ist es, dass er aktuell geschützt untergebracht ist und sich vollständig erholen kann.
Noch ist Geduld gefragt. Doch die Zeichen stehen auf Hoffnung. Und viele Besucher des Karlsruher Zoos werden wohl mit einem besonders wachsamen Blick an den Gehegen vorbeigehen – in stiller Erwartung, Kap bald wieder draußen zu sehen.