Sommerhitze, Ferien – und geschlossene Tore vom Rheinstrandbad Rappenwört
Hitzewelle in Karlsruhe – doch das Rheinstrandbad Rappenwört bleibt an drei Tagen pro Woche geschlossen
Mitten in den Sommerferien und bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke stehen Badegäste vor verschlossenen Toren. Offizielle Begründung: Fachkräftemangel. Doch vor Ort arbeiten an den Schließtagen trotzdem Angestellte der Bäderbetriebe – nur eben nicht für die Besucher. Der Widerspruch könnte größer kaum sein.
Karlsruhe erlebt derzeit hochsommerliche Temperaturen von über 30 Grad – perfektes Badewetter. Doch ausgerechnet in den Sommerferien, wenn der Andrang am größten wäre, bleibt das Rheinstrandbad Rappenwört von Montag bis Mittwoch geschlossen. Für viele Bade- und Stammgäste ist dies nicht nur eine herbe Enttäuschung, sondern ein handfester Widerspruch zu früheren Zusagen.
Laut Bürgerverein war mit der Stadt vereinbart, dass das Freibad in den Sommerferien durchgehend von Montag bis Sonntag geöffnet sein sollte. Diese Vereinbarung scheint jedoch keine Gültigkeit mehr zu haben – eine offizielle Erklärung für den Bruch dieser Absprache liegt bisher nicht vor.
Schienenersatzverkehr ins Leere
Sehr kurios mutet zudem an, dass der Schienenersatzverkehr selbst an den Schließtagen im 10-Minuten-Takt nach Rappenwört fährt. Die Busse bringen Fahrgäste vor verschlossene Tore – das Gelände bleibt für die Öffentlichkeit unzugänglich. Ein Umstand, der nicht nur für Frust bei Badegästen sorgt, sondern auch Fragen nach der Koordination zwischen städtischen Einrichtungen aufwirft.
Fachkräftemangel – aber Personal im geschlossenen Bad?
In der Berichterstattung der Badischen Neuesten Nachrichten wird regelmäßig auf den Fachkräftemangel verwiesen, um die eingeschränkten Öffnungszeiten des Rheinstrandbads zu erklären. Doch dieser Hinweis wirft weitere Fragen auf: Wie passt es zusammen, dass es angeblich zu wenig Personal gibt, gleichzeitig aber Angestellte der Bäderbetriebe auch an den Schließtagen vor Ort im Rheinstrandbad tätig sind?
Das Bild, das sich hier ergibt, ist widersprüchlich. Offensichtlich sind genug Mitarbeiter vorhanden, um im geschlossenen Bad zu arbeiten – aber nicht, um das Bad für Besucher zu öffnen. Für Außenstehende ist schwer nachvollziehbar, warum diese Arbeitskraft nicht genutzt wird, um zumindest an heißen Sommertagen spontan zu öffnen und so den Bürgerinnen und Bürgern einen dringend benötigten Ort zur Abkühlung zu bieten.
Fehlende Flexibilität beim Bäderamt
Das Bäderamt zeigt bislang keinerlei Bereitschaft, die Öffnungszeiten flexibel an den Wetterlagen oder an die Ferienzeit anzupassen. Dabei könnte gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine flexible und bedarfsgerechte Planung helfen, sowohl den Personalbestand effizient einzusetzen als auch den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegenzukommen.
Die geschlossene Tür an heißen Sommertagen steht sinnbildlich für ein tieferliegendes Problem: mangelnde Transparenz, fehlende Anpassung an die Realität vor Ort und ein Kommunikationsdefizit zwischen Verwaltung und Bürgern. Für viele Karlsruher bleibt die Frage: Geht es hier wirklich um den Schutz der Mitarbeiter vor Überlastung – oder um eine Verwaltung, die an starren Plänen festhält?