MiKa wächst im Zoo Karlsruhe heran
was das Jungtier stark macht und warum die ersten Lebensjahre so entscheidend sind.
Im November 2024 wurde im Zoo Karlsruhe ein kleines Wunder geboren: Eisbär MiKa erblickte das Licht der Welt – das erste Jungtier der Eisbärin Nuka. Seitdem begeistert MiKa Besucherinnen und Besucher mit tapsigen Schritten, neugierigen Blicken und zunehmender Entdeckerfreude.
© Daniela Christ
Doch so süß die Szenen vor dem Gehege auch sind, sie sind nicht selbstverständlich. In freier Wildbahn überleben rund 80 Prozent aller Eisbärenbabys das erste Lebensjahr nicht. Zu hart sind die Bedingungen in der Arktis, zu unsicher die Nahrungslage. Dass MiKa gesund heranwächst, ist deshalb nicht nur eine Freude, sondern auch ein großer Erfolg für das internationale Erhaltungszuchtprogramm, an dem der Zoo Karlsruhe teilnimmt.
In den ersten Wochen nach der Geburt blieb MiKa gut behütet mit Mutter Nuka im geschützten Innenbereich. Erst im Frühjahr zeigte sich der junge Bär das erste Mal im Außengehege – sehr vorsichtig, immer an der Seite seiner Mutter. Heute ist MiKa deutlich mutiger. Er schwimmt, taucht und erkundet mit wachsender Neugier seine Umgebung.
© Daniela Christ
Ernährungstechnisch steht MiKa aktuell zwischen zwei Welten: Noch trinkt er Muttermilch, beginnt aber auch, feste Nahrung wie Gemüse und Fisch zu fressen – ein natürlicher Übergang bei jungen Eisbären. In der Wildnis bleiben Jungtiere rund zwei bis drei Jahre bei ihrer Mutter. In dieser Zeit lernen sie alles, was sie für das Überleben brauchen: jagen, schwimmen, sich verteidigen – und in der rauen Natur zurechtkommen.
Im Zoo Karlsruhe genießt MiKa dabei sichere Bedingungen. Doch was bleibt, ist der Blick auf ein Stück Wildnis – auf ein Tier, das seinen Weg erst beginnt. Für die Besucher ist es ein besonderes Erlebnis, ihn dabei zu begleiten. Und für das Team des Zoos ist MiKa ein Symbol dafür, wie wichtig Artenschutz und Geduld sind – und wie viel Hoffnung in einem einzigen Jungtier steckt.
© Daniela Christ