Wissenschaftsreihe EFFEKTE startet wieder
Zum Auftakt wird Künstliche Intelligenz in den Fokus gerückt
„Freiheit im Wandel“ – das ist das Leitmotiv der EFFEKTE-Reihe, die im Juni beginnt und bis zum Wissenschaftsfestival EFFEKTE im Mai 2025 an zwölf Abenden spannende Impulsvorträge, Diskussionen und interaktive Formate zu wissenschaftlichen Themen am Puls der Zeit bietet – anschaulich und verständlich. Insbesondere die Chancen und Grenzen von Freiheit für Wissenschaft und Gesellschaft stehen dabei im Mittelpunkt. Zum Auftakt am Dienstag, 18. Juni dreht sich in vier Vorträgen alles um Künstliche Intelligenz, wie sie funktioniert und was sie kann. Beginn ist um 19:30 Uhr im TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum am Kronenplatz. Der Eintritt ist kostenfrei.
Sie ist die nächste technische Revolution und bietet unglaublich viele Möglichkeiten: Künstliche Intelligenz (KI). Doch KI hat auch Herausforderungen. Professor Dr. Steffen Kinkel, Gründer und Leiter des Instituts für Lernen und Innovation in Netzwerken (ILIN) an der Hochschule Karlsruhe (Die HKA), nimmt die Zuhörenden in die „Black Box“ KI mit. Er geht der Frage nach, wie KI transparent und vertrauenswürdig gestaltet werden kann, erklärt aber auch, wo Vorsicht geboten ist. Etwa, wenn die Bilderkennung den Wolf für einen Bären hält. Die ethischen Fragestellungen im Zusammenhang mit KI werden mit Beispielen aus dem Kompetenzzentrum „KARL – Künstliche Intelligenz für Arbeit und Lernen in der Region Karlsruhe“ vorgestellt.
Einblick in die Funktionsweise von KI
Professor Dr. Jan Niehues, Inhaber der Professur für Künstliche Intelligenz für Sprachtechnologien am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in die Herzkammer der KI: Verstehen beispielsweise Anwendungen wie ChatGPT wirklich einen Text oder geben sie an anderer Stelle schon Gesagtes lediglich wie ein Papagei wieder? Der Leiter der Forschungsgruppe „Künstliche Intelligenz für Sprachtechnologien“ am Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT gibt einen Einblick in die Funktionsweise von KI und wie natürliche Sprache verarbeitet wird.
Schlagen, Treten oder Würgen – die KI-basierte Videosoftware erkennt polizeilich relevante Verhaltensweisen und generiert Hinweise, auf die im Lagezentrum entsprechend reagiert wird. Ein solches Pilotprojekt für die Mannheimer Polizei hat Dr. Markus Müller vom Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe mitentwickelt. KI verbessert hier nicht nur die Sicherheit im öffentlichen Raum, sondern hilft auch perspektivisch, den Datenschutz zu maximieren. Denn: Solange nichts Auffälliges passiert, bleiben die Bilder verpixelt.
Technik und Recht
Die Verschlüsselung von geheimen oder personenbezogenen Daten spielt für Unternehmen eine wichtige Rolle – das zeigt die Häufigkeit von Hackerangriffen, denen Firmen ausgesetzt sind. Der Einsatz von Verschlüsselungstechniken ist nach Ansicht von Professor Dr. Jörn Müller-Quade, Sprecher und Initiator des Instituts für Informationssicherheit und Verlässlichkeit am KIT sowie Leiter der Forschungsgruppe Kryptographie und Sicherheit, aber noch nicht rechtssicher. Die Folge: Die Einwilligung zur Datenverarbeitung ohne Schutz ist Standard. In seinem Vortrag beschreibt er, wie Technik und Recht zusammenfinden.
Veranstaltet wird die EFFEKTE-Wissenschaftsreihe vom Wissenschaftsbüro der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe. Immer am „Wissenschaftsdienstag“ präsentieren sich einmal im Monat Karlsruher Hochschul- und Forschungseinrichtungen und geben Einblick in ihre Forschung. Die Vortragsreihe steht in Anlehnung an das Wissenschaftsjahr 2024 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Motto „Freiheit“. Weitere Infos zur Wissenschaftsreihe EFFEKTE unter www.effekte-karlsruhe.de.
(Titelbild: © Stadt Karlsruhe)